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30. August 2023

Für mehr (Herz-)Sicherheit

WVS stattet Obernau- und Breitenbachtalsperre mit Notrufen und Defibrillatoren aus

Die Obernau- und die Breitenbachtalsperre sind beliebte Ausflugsziele bei Jung und Alt. Ob zum Radfahren, Inlineskaten, Joggen, Walken oder einfach zum Spazieren: Täglich suchen zahlreiche Menschen die Stauseen auf, um sich eine Auszeit vom oftmals stressigen Alltag zu gönnen. Damit der Aufenthalt dort noch sicherer wird, hat der Wasserverband Siegen-Wittgenstein (WVS) als Betreiber der beiden Talsperren kürzlich zwei automatisierte externe Defibrillatoren – kurz AEDs – angeschafft. Mit ihnen können auch Ersthelfer ohne medizinische Vorkenntnisse zu Lebensrettern werden, wenn eine andere Person einen plötzlichen Herzstillstand erleidet.

„Wir alle wissen: In solch einem Fall zählt jede Minute. Sofortige Hilfe ist überlebenswichtig“, so WVS-Geschäftsführer Dirk Müller. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums erleiden jedes Jahr mehr als 60.000 Menschen in Deutschland einen Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses. Eine unverzüglich begonnene Reanimation verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschancen der Betroffenen. „Uns war es deshalb ein besonderes Anliegen, den Besucherinnen und Besuchern unserer Talsperren AEDs zur Verfügung zu stellen und auf diese Weise für noch mehr Sicherheit in diesen Bereichen zu sorgen. Sie sind einfach zu bedienen und stellen eine wertvolle und effektive Unterstützung für die Erste Hilfe dar, solange die professionellen Rettungskräfte noch nicht vor Ort sind“, erklärt Dirk Müller weiter.

Dirk Müller (l.) und Friedrich Flender vom WVS freuen sich, dass den Besucherinnen und Besuchern der Obernau- und Breitenbachtalsperre im Notfall nun Defibrillatoren zur Verfügung stehen. (Foto: WVS)

Benutzer werden schrittweise angeleitet

Die Geräte leiten die Ersthelfer Schritt für Schritt durch die Notfallsituation. Über Sprachanweisungen erklären sie, was wann und wie getan werden muss. Sie informieren auch darüber, wann elektrische Schocks abgegeben werden und warnen die Ersthelfer in diesem Moment davor, den Patienten zu berühren. „Es muss also niemand Angst haben, etwas falsch zu machen. Das einzig Falsche, was man tun kann, ist nichts zu tun“, weiß Friedrich Flender, beim WVS zuständig für die Arbeitssicherheit, der das Projekt federführend betreut hat.

Um einen der Defibrillatoren benutzen zu können, muss zuerst die Notruftaste an der grauen Aufbewahrungsbox gedrückt werden. Die Ersthelfer werden dann mit der Kreisleitstelle in Siegen verbunden. „Erst wenn die Telefonverbindung steht, öffnet sich die Box und der AED kann entnommen werden“, so Friedrich Flender. Auf diese Weise können Helfer nicht nur schnell und unkompliziert Kontakt zum Rettungsdienst aufnehmen. Die Geräte sind so auch vor Missbrauch geschützt.

Der Wasserverband hofft natürlich, dass die AEDs niemals benötigt werden. Falls aber doch mal solch ein Notfall eintritt, stehen die Geräte jederzeit öffentlich zugänglich zur Verfügung. An der Obernautalsperre hat der Defibrillator seinen Platz an der WC-Anlage auf dem Wanderparkplatz gefunden. An der Breitenbachtalsperre ist er gegenüber dem Haupteingang des Café-Restaurants „Altes Wärterhaus“ zu finden.

 

17. August 2023

Frischzellenkur für den Infopfad

WVS stellt neue, interaktive Hinweistafeln an der Obernautalsperre auf

Leuchtend blau und gespickt mit allerlei Wissenswertem rund um das Thema Wasser – das sind die neuen Infotafeln, die der Wasserverband Siegen-Wittgenstein (WVS) jetzt an der Obernautalsperre in Brauersdorf bei Netphen aufgestellt hat. Sie geben den Besucherinnen und Besuchern einen Überblick über die Geschichte und Technik des Bauwerks, aber auch über den Wasserverband als Betreiber, über die Trinkwasseraufbereitung und Maßnahmen zum Gewässerschutz.

„Erstmals haben wir im Jahr 2004 einen Infopfad mit Schautafeln auf der Dammkrone errichtet. Aber durch die Witterungseinflüsse der vergangenen Jahre und eine intensive Nutzung waren die Tafeln nicht mehr ansehnlich. Da die Obernautalsperre als unsere größte Wassergewinnungsanlage ein allseits beliebtes Naherholungsgebiet und als solches eines unserer Aushängeschilder ist, haben wir uns dazu entschlossen, den Infopfad zu erneuern, damit das Lesen und Lernen wieder Spaß macht“, erklären WVS-Geschäftsführer Dirk Müller und Betriebsingenieurin Sarah Horstick, die das Projekt federführend betreut hat.

An sechs Stationen werden die Besucherinnen und Besucher mit umfassenden Informationen versorgt – etwa über die Zuflüsse und den Speicherraum der Talsperre, das Einzugsgebiet, den Hochwasserschutz, den Einfluss der Jahreszeiten auf die Rohwasserqualität, die verschiedenen Filterstufen der Aufbereitung oder auch die Funktion der Talsperren-Bauteile wie Grundablass, Entnahmeturm, Schieberhaus und Tosbecken. Eine der Tafeln widmet sich zudem der gemeinsamen Geschichte der Orte Obernau, Nauholz und Brauersdorf, die für die Errichtung der Talsperre Ende der 1960er Jahre komplett oder zum Teil umgesiedelt wurden. „Dafür haben wir mit Zeitzeugen gesprochen und Erinnerungen an die Zeit vor der Umsiedlung gesammelt“, so Sarah Horstick. Und auch über den täglichen Wasserverbrauch können Interessierte einiges erfahren.

Informativ und trotzdem kindgerecht: Mit interaktiven Elementen laden die neuen Infotafeln an der Obernautalsperre zum spielerischen Entdecken und Lernen ein.

 

Ein Großteil der Stationen besteht aus zwei Teilen – einer Infotafel mit Darstellungen und Hinweistexten und einem Pult mit kindgerechten Mitmachelementen. Denn die kleinen Besucher sollen beim Spaziergang an der Talsperre nicht zu kurz kommen. „Deshalb haben wir bei der Auswahl eines geeigneten Partners für die Gestaltung der Tafeln Wert auf entsprechende Referenzen in der Herstellung von naturwissenschaftlichen Infopfaden mit kindgerechten, ansprechenden Interaktionen gelegt“, schildert Sarah Horstick. Die neuen Tafeln laden nicht nur zum Lesen ein, sondern auch zum Drehen, Klappen und Schieben – kurz: zum spielerischen Entdecken und Lernen. Darüber hinaus sind sie mit QR-Codes versehen, die einen Zugriff auf weitere, interaktive Inhalte wie zum Beispiel aktuelle Wasseranalysen, virtuelle Führungen oder Jobangebote des WVS erlauben. Auch das Geläut der Schulglocken von Obernau, Nauholz und Brauersdorf, die 1980 in einem zwölf Meter hohen Turm unweit der Talsperre eine neue Heimat gefunden haben, kann man sich über einen QR-Code anhören. „Einfach scannen und die auf unserer Homepage hinterlegte Audio-Datei abspielen“, erläutert Sarah Horstick.

Großen Wert legte der WVS auch auf das Design der Tafeln. Der Hintergrund ist bewusst dunkel gehalten, um sie weniger anfällig für Verunreinigungen zu machen. Und der immer gleiche Aufbau mit einer Kopfzeile im oberen Teil, einer zweigeteilten Überschrift und dem durchgängigen Wellenelement des WVS-Logos sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert. Auf diesen soll übrigens auch bei künftigen Infotafel-Projekten, beispielsweise an der Breitenbachtalsperre oder am Sohlbacher Weiher, gesetzt werden.

An der Obernautalsperre stechen den Betrachtern zudem immer wieder Dilldappen ins Auge. „Uns war wichtig, die Sachinformationen mit ansprechenden Elementen aufzulockern und gleichzeitig den regionalen Charakter zu unterstreichen. Deshalb haben wir den heimischen Cartoonisten Matthias Kringe für die Gestaltung einiger Tafeln mit ins Boot geholt“, so Dirk Müller. Im Ergebnis präsentieren die Siegerländer Fabelwesen beispielsweise, wie viel Wasser ein Mensch täglich für die Körperpflege oder das Essen und Trinken verbraucht, und demonstrieren, was an der Talsperre aus Sicherheits- und Hygienegründen nicht gestattet ist. „Durch die amüsante Darstellung kann man sich das vielleicht besser merken als durch ein weiteres klassisches Verbotsschild“, meint Matthias Kringe, dem die Mitarbeit am Infopfad viel Spaß gemacht hat. Genau wie Sarah Horstick und Dirk Müller hofft er, dass sich auch die Besucherinnen und Besucher an den neuen Tafeln erfreuen werden.

 

Um das Trinkwasser zu schützen gibt es ein paar Dinge, die beim Besuch der Obernautalsperre untersagt sind. Welche das sind, zeigen Dilldappen auf einer der neuen Infotafeln, die der WVS jetzt an der Talsperre aufgestellt hat. WVS-Geschäftsführer Dirk Müller, Projektleiterin Sarah Horstick und Cartoonist Matthias Kringe (v. l.) hoffen, den Menschen dadurch auch ein Schmunzeln zu entlocken. (Fotos: WVS)