Zuverlässiger Wasserlieferant seit 70 Jahren
Am 9. September 1953 wurde der Wasserverband Siegen-Wittgenstein (WVS) als Wasserverband Siegerland gegründet. Er erstreckte sich auf den Raum Hilchenbach – Kreuztal und Freudenberg. Die erste Aufgabe des Verbandes war der Bau der Breitenbachtalsperre und des dazugehörigen Transportleitungsnetzes. Am 5. September 1956 lieferte die Aufbereitungsanlage der Breitenbachtalsperre das erste Trinkwasser.
Der steigende Wasserbedarf sowie die Trockenjahre 1957 und 1959 machten deutlich, dass eine sichere Trinkwasserversorgung nur großräumig möglich ist. 1961 traten die Städte Siegen, Weidenau und die Gemeinde Eiserfeld dem Wasserverband bei. Damit war die wirtschaftliche Grundlage für Planung und Bau der Obernautalsperre gegeben, die in der Zeit von 1967 bis 1971 realisiert wurde. Bis zum Ende der 60er-Jahre wurden auch die übrigen Kommunen des damaligen Kreises Siegen Verbandsmitglieder.
1972/73 schlossen sich die Städte Bad Berleburg, Bad Laasphe und der Wasserbeschaffungsverband Erndtebrück dem Wasserverband an und damit der größte Teil des damaligen Kreises Wittgenstein. Mit der Gebietsreform von 1975 wurde das Versorgungsgebiet des Wasserverbandes deckungsgleich mit dem Gebiet des Kreises Siegen-Wittgenstein. Der Name des Verbandes wurde 2001 geändert in Wasserverband Siegen-Wittgenstein. Seit dem Jahr 2020 ist die hessische Stadt Biedenkopf als langjähriger Kunde ebenfalls Verbandsmitglied, so dass der WVS jetzt ein länderübergreifender Wasserverband ist.
Während die Mitgliedsgemeinden ihre eigenen Gewinnungsanlagen zum Teil noch bis Anfang der 70er-Jahre selbst betrieben, haben sie diese inzwischen in die Verantwortung des Wasserverbandes übergeben. Dadurch wird fast das gesamte Trinkwasser im Verbandsgebiet vom Wasserverband Siegen-Wittgenstein gewonnen, aufbereitet und in die Städte und Gemeinden transportiert. Dort übernehmen die kommunalen Wasserwerke das Wasser und verteilen es bis zum Endverbraucher. Über das Verbandsgebiet hinaus werden die hessischen Kommunen Breidenbach und Hatzfeld teilweise mit Trinkwasser beliefert. Der Wasserverband Siegen-Wittgenstein versorgt somit rund 300.000 Menschen.
In den Jahren 1967 bis 1972 wurde die Obernautalsperre bei Netphen gebaut. Für die Realisierung dieses Großprojektes mussten die Ortschaften Obernau und Nauholz vollständig sowie Brauersdorf teilweise ausgesiedelt werden.