Die Obernautalsperre:

Größte Wassergewinnungsanlage des Verbandes

Die Obernautalsperre ist der größere der beiden Stauseen des Wasserverbandes Siegen-Wittgenstein und hat einen Stauraum von 14,8 Mio. m³ (Gesamtstauraum: 14,9 Mio. m³). Das Dammbauwerk des Obernaustausees wurde von 1967 bis 1972 nach Planungen von W. Ihssen und G. Salveter gebaut.

Für den Bau der Talsperre mussten die Ortschaften Obernau und Nauholz komplett sowie Brauersdorf teilweise ausgesiedelt werden. Von dieser Maßnahme waren insgesamt 365 Menschen betroffen. Die meisten von ihnen haben in der näheren Umgebung neue Häuser gebaut. Am wasserseitigen Dammfuß wurde ein 60 m hoher Entnahmeturm errichtet, der über einen 130 m langen Bedienungssteg von der linken Talflanke als auch durch den Grundablasskanal vom luftseitigen Dammfuß vom Schieberhaus zugänglich ist. Im Grundablasskanal verlaufen die Grundablassleitungen (2 x DN 700 mm) und die Entnahmeleitung (DN 800 mm). Die Inbetriebnahme der Talsperre, die aus einem Steinschüttdamm mit Asphaltbeton-Außenhautdichtung besteht, erfolgte 1972. Die offizielle Einweihung fand im Jahr 1973 statt. Im selben Jahr ging auch die Aufbereitungsanlage Dreis-Tiefenbach, in der das Wasser aus der Obernautalsperre zu Trinkwasser aufbereitet wird, an den Start.

In den Jahren 1982 bis 1984 wurden Beileitungsstollen angelegt, um das Einzugsgebiet der Talsperre von 11,3 km² auf insgesamt 21,5 km² zu vergrößern. Die Beileitungen bestehen aus dem Siegstollen (Länge: 2.940 m, DN 2000 mm) und dem Sindernbachstollen (Länge: 780 m, DN 1800 mm). Die Bauausführung erfolgte mittels hydraulischen Rohrvortriebs anstelle der ursprünglich vorgesehenen bergmännischen Stollenbauweise.

Natur erleben an der Obernau

Die Obernautalsperre ist nicht allein Trinkwasserspeicher für die Menschen in Siegerland und Wittgenstein. Sie stellt darüber hinaus ein in der Region einzigartiges Naherholungsgebiet dar. Eingebettet in die reizvolle Siegerländer Mittelgebirgslandschaft beherbergt sie eine artenreiche Fauna und Flora. Erholungssuchenden bieten sich rund um die Talsperre vielseitige Möglichkeiten. Abseits des Alltagslärms findet man hier Ruhe und Erholung ebenso wie die Option zur sportlichen Betätigung. Auf einem ca. 10 km langen und gut ausgebauten Rundweg können Wanderer, Spaziergänger, Inlineskater oder Radfahrer Natur pur genießen. Für Wissensdurstige sind Infotafeln zum Thema Wasser und zur Geschichte und Funktionsweise des Bauwerks aufgestellt. Erst kürzlich hat der WVS diese Tafeln erneuert. Mit interaktiven Mitmachelementen laden sie Groß und Klein zum spielerischen Entdecken und Lernen ein. Mehr dazu lesen Sie » hier.

Mit etwas Glück bieten sich dem aufmerksamen Auge auch außergewöhnliche Einblicke in die heimische Tierwelt. Hin und wieder entdeckt man nicht alltägliche Vogelarten wie Kormoran, Gänsesäger, Graureiher, Zwergtaucher, Reiherente, Haubentaucher, Schwarzstorch oder Fischadler, die hier brüten und leben oder sich hier während ihrer Durchreise in der Zeit von Oktober bis April vorübergehend niederlassen.

Eine intakte Umwelt ist die Grundvoraussetzung für eine herausragende Wasserqualität. Das hat der Wasserverband Siegen-Wittgenstein erkannt und fördert daher gerne die Erhaltung des Lebensraumes für Tiere und Pflanzen. Schauen Sie einfach mal vorbei und nutzen Sie die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung an der Obernautalsperre. Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen viel Spaß bei diesem besonderen Naturerlebnis.

» So finden Sie die Obernautalsperre
» Graugans-Mama auf der Brutinsel (PDF)
» Flyer mit interessanten Informationen zur Fauna und Flora rund um die Obernautalsperre (PDF)

Imagefilm über die Trinkwasseraufbereitung

Über den Weg unseres Trinkwassers, angefangen beim Entnahmeturm der Talsperre bis zum Wasserhahn des Endverbrauchers, informiert unser technischer Imagefilm. Diesen finden Sie hier:

» Trinkwasseraufbereitung

Impressionen von der Obernautalsperre

Fotos: Helmut Damm, Armin Dreisbach, Thorsten Eichler, Dr. Ulrich Lachmann, Friedrich Lück, Ralf Melchert – Fotografie (Tel. 0171 6424191, E-Mail: ralf.melchert@gmx.de), Axel Kreutz, Lars Rossmanith, Brigitte Schade, Jürgen Wagener, Christoph Weber, Andreas Vogtmann